Die Geschichte der Eigentümerfamilie des Hotel Tritone in Abano – dritter Teil

Im ersten Teil zur Geschichte der Familie Poli haben wir die Ursprünge nachgezeichnet sowie die ersten Dokumente aufgezeigt, die sich auf die Genealogie des derzeitigen Eigentümers und Generaldirektors des Hotels Tritone, Dr. Walter Poli, beziehen. Im zweiten Teil der Geschichte wurde das Wachstum als Familienunternehmen im Schiffbau beschrieben, zunächst in Chioggia und dann durch die wirtschaftliche Entwicklung im ganzen Bereich von Alto Adriatico, mit einem Hinweis auf die Niederlassung von Francesco und Luigi Poli in Istrien. Von diesem Punkt der Saga setzt dieses dritte Kapitel ein.

Diese Geschichte wurde in dem Band „I Paulus – Polo – Poli“ durch den Historiker Sergio Piva gesammelt und dokumentiert, der 2012 von Nuova Scintilla herausgegeben wurde und in der Hotel-Boutique erhältlich ist.

 

DIE POLI IN KOPER

Francesco Poli war zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts sicherlich fasziniert von der Stadt Koper (ital. Capodistria), ihrem Hafen und ihrem Strand, und gleichzeitig überrascht von dem Mangel an gut ausgestatteten Werften. In den 1830er Jahren war Francesco Poli bereits auf der ersten echten Werft der Stadt im Besitz von Agostino Piscitello tätig: Am Anfang arbeitete er hier nur gelegentlich, wobei er Wohnsitz und Familie in Chioggia beließ. Doch 1838 ließ er sich endgültig in Koper nieder und investierte all seine Ressourcen in die Errichtung einer großen Werft. Sein Sohn Luigi heiratete 1840 ein einheimisches Mädchen, die Istrierin Diana Chiara Gajetta, deren Vater das Fährrecht zwischen Koper und Triest besaß.

Die Entwicklung der Schiffbauindustrie, die durch den Aufschwung des Seeverkehrs und die Stabilität der habsburgischen Regierung gewährleistet wurde, ermöglichte es Luigi Poli, in der Werft von Piscitiello zu wachsen und 1851 Partner zu werden, mit großem Gewinn für das gesamte folgende Jahrzehnt dank des Stapellaufs zahlreicher Brigantinen und anderer kleiner Schiffe.

 

1860 BIS 1911 – VOM BOOM BIS ZUM ENDE DES SCHIFFBAUS

Der Beginn der 1860er Jahre war angesichts der turbulenten historischen Ereignisse dieser Zeit weniger brillant als das vorangegangene Jahrzehnt, aber bereits um 1867 wurde die Tätigkeit wieder aufgenommen, und mit dem Eintreffen neuer Aufträge hatte die Werft Piscitello-Poli viel zu tun. Neubau, Instandsetzung und Abdichtung beschäftigte das Partner-Unternehmen bis zur Pensionierung Piscitellos im Jahre 1869. Vollständig in die Hände von Poli übergegangen, ließ die Werft nun unzählige Schiffe zu Wasser, die die wichtigsten Handelshäfen der damaligen Zeit anlaufen sollten: New York, Mexiko, die Antillen, die Karibik, Brasilien sowie im näheren Umkreis Griechenland, England und das Osmanische Reich.       Bei einigen dieser kommerziellen Abenteuer war Luigi Poli nicht nur als Konstrukteur, sondern auch als Gesellschafter und Schiffseigner tätig. Anlässlich des Stapellaufs der Barke  von Philadelphia (142 französische Fuß lang, etwa 43 Meter) war 1876 in der Zeitung La Provincia dell’Istria zu lesen:

Dies ist das größte in den Werften von Koper gebaute Schiff: Vater und Sohn Poli stellen bei dieser Gelegenheit ihr Können unter Beweis.

Francesco Poli entwarf und baute 1881 einen Dampfer für die im Entstehen begriffene Società Cittadina di Navigazione a Vapore, die die tägliche Verbindung zwischen Koper und Triest plante. Der Fährservice begann im September 1882, was in der ganzen Stadt sehr positiv und dankbar aufgenommen wurde.

Während des letzten Jahrzehnts des neunzehnten Jahrhunderts und des ersten Jahrzehnts des zwanzigsten Jahrhunderts prosperierte das Schiffbaugeschäft der Poli üppig. Erst mit dem Aufkommen der Metallverarbeitung in den Werften ging die Bedeutung der Holzkonstruktion zurück. Im Jahr 1911 lief mit der Gradenigo das letzte Schiff der Poli-Werft vom Stapel.

In den 90 Jahren ihrer Tätigkeit haben Francesco und Luigi Poli mehr als 80 Schiffe in Koper zu Wasser gelassen und damit zum wirtschaftlichen Erblühen der Stadt beigetragen.

Diese Erfolge haben auch im Hotel Tritone ihre Spuren hinterlassen, mit den Bootsmodellen, die die Gäste in der Hotelhalle, in den Korridoren und im großen Ballsaal bewundern können und die von der Familie Poli anlässlich der Provinzausstellung von Koper im Jahr 1910 angefertigt wurden.

 

Um die Familie Poli und Ihr Engagement im Hotel Tritone kennenzulernen, können Sie uns hier schreiben oder anrufen unter (+39) 049 8668099