Saint-Honoré-Torte: Geschichte, Kuriositäten und Rezept für ein französisches Meisterwerk
Die Saint-Honoré ist eine der ikonischsten Torten der französischen Patisserie. Diese Torte wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris vom Konditor Chiboust in der Rue Saint-Honoré kreiert und dem heiligen Honorius von Amiens, dem Schutzpatron der Konditoren, gewidmet. Sie vereint einige der wichtigsten Techniken der Konditorkunst: Blätterteig, Brandteig, Konditorcreme, Karamell und Schlagsahne.
In Frankreich wird sie mit Blätterteig und Brandteig zubereitet, während in Italien eine Version mit Biskuit beliebt geworden ist. Heute gibt es viele Variationen – von Schokolade bis zu Zitrusfrüchten –, doch allen gemeinsam ist die Kombination unterschiedlicher Texturen: die Knusprigkeit von Blätterteig und Karamell, die Leichtigkeit der Cremes, die Zartheit der Füllung. Es ist eine Torte, die Zeit und Organisation erfordert, aber stets ein glanzvoller Höhepunkt auf festlichen Tafeln bleibt.
Rezept der Saint-Honoré-Torte
Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden
Portionen: 8–10 Personen
Zutaten
Für den Blätterteigboden
- 1 runder Blätterteigboden (ca. 230 g), fertig oder hausgemacht
- 1 Eigelb (zum Bestreichen)
Für den Brandteig (Windbeutel):
- 125 ml Wasser
- 50 g Butter
- 75 g Mehl (Type 00)
- 2 Eier (Klasse M)
- Eine Prise Salz
Für die Konditorcreme:
- 500 ml Vollmilch
- 4 Eigelb
- 100 g Zucker
- 40 g Mehl (Type 00) oder Maisstärke
- 1 Vanilleschote (oder Zitronenschale)
Für die Chantilly-Creme (optional, zur Dekoration):
- 200 ml frische Schlagsahne
- 30 g Puderzucker
- 1 Teelöffel Vanilleextrakt
Für das Karamell:
- 150 g Zucker
- 50 ml Wasser
Zum Dekorieren:
- Schlagsahne (optional)
- Streusel oder gehobelte Mandeln (optional)

Zubereitung
Beginnen Sie mit dem Blätterteigboden: auf einem Backblech ausrollen, mit einer Gabel einstechen, mit Eigelb bestreichen und bei 180 °C etwa 15–20 Minuten backen, bis er eine goldbraune Farbe annimmt.
Bereiten Sie in der Zwischenzeit den Brandteig für die Windbeutel vor. Das Wasser, die Butter und das Salz werden in einem Topf zum Kochen gebracht. Dann wird das Mehl in einem Zug hinzugefügt und kräftig gerührt, bis sich ein fester Teig bildet, der sich von den Wänden ablöst. Sobald der Teig lauwarm abgekühlt ist, die Eier nacheinander unterrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Mit einem Spritzbeutel kleine Windbeutel formen und im Ofen bei 200 °C etwa 20–25 Minuten backen, bis sie aufgegangen und goldbraun sind.
Für die Konditorcreme Milch mit Vanille oder Zitronenschale erhitzen. Eigelbe mit Zucker cremig aufschlagen, das Mehl hinzufügen und die heiße Milch unter Rühren langsam einfließen lassen. Alles wieder auf niedrige Hitze stellen und rühren, bis die Masse eindickt. Die Creme direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken und abkühlen lassen.
Wenn Sie eine reichhaltigere Note wünschen, können Sie auch eine Chantilly-Creme zubereiten, indem Sie frische Sahne mit Puderzucker und Vanille aufschlagen und für die endgültige Dekoration verwenden.
Für den Karamell wird der Zucker mit Wasser bei mittlerer Hitze ohne Rühren geschmolzen, bis er eine goldene Farbe annimmt. Damit glasieren Sie die Windbeutel, indem Sie die Oberseite eintauchen und sie auf Backpapier abkühlen lassen.
Nun wird die Torte zusammengesetzt. Auf den abgekühlten Blätterteigboden eine Schicht Konditorcreme streichen. Die karamellisierten Windbeutel werden entlang des Randes angeordnet und mit ein wenig Karamell oder der Sahne selbst fixiert. Die Mitte der Torte wird mit weiterer Konditorcreme oder Chantilly gefüllt, die, um einen eleganteren Effekt zu erzielen, nach Wunsch mit einer Spritztülle aufgetragen werden kann. Dekorieren Sie den Kuchen nach Belieben mit Schlagsahne, Streuseln oder gehobelten Mandeln.
Lassen Sie die Saint-Honoré-Torte vor dem Servieren mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen. Verwenden Sie zum Schneiden am besten ein Messer mit Wellenschliff, damit der Blätterteig nicht beschädigt wird.
Eine Torte, die eine Geschichte erzählt
Die Saint-Honoré-Torte vereint verschiedene Texturen und Geschmacksrichtungen: die Knusprigkeit von Blätterteig, die Zartheit des Biskuits, die Leichtigkeit der Cremes und die süße Note von Karamell.
Die Zubereitung erfordert Zeit und Präzision, doch das Ergebnis ist eine raffinierte Torte, die selbst von den anspruchsvollsten Gaumen geschätzt wird. Dieses Meisterwerk der Patisserie entstand im 19. Jahrhundert in Paris und gehört noch immer zu den bekanntesten und beliebtesten Desserts der Welt.