Panettone und Pandoro: die Geschichte des traditionellen italienischen Weihnachtskuchens

Es ist Brauch, dass sich auf den köstlich gedeckten Weihnachtstischen die beiden Könige der festlichen Konditorei begegnen: Panettone und Pandoro. Oft verwandelt sich das Treffen in einen „Zusammenstoß“, da die Gäste gerne darüber diskutieren, was eigentlich der Weihnachtskuchen schlechthin ist.

Abgesehen von persönlichen Vorlieben, wollen wir hier die Ursprünge dieser süßen Köstlichkeiten erzählen, um die Unterschiede und Eigenheiten, die sie auszeichnen, zu erklären und am Ende dieses Vergleichs (vielleicht) den Sieger zu küren.

 

Ursprung zwischen Geschichte und Legenden auf den Tafeln italienischer Adliger

Es ist für Historiker schwierig, den genauen Ursprung dieser beiden Süßigkeiten zu bestimmen. Der Pandoro scheint ein festgelegtes Geburtsdatum zu haben, jedoch birgt er noch immer Geheimnisse. Es handelt sich dabei um den 14. Oktober 1894, den Tag, an dem Domenico Melegatti den weichen Pandoro erfand und patentieren ließ. Man geht jedoch davon aus, dass der Ursprung dieses süßen Gebäcks weiter zurückliegt, gerade weil er dem Nadalin sehr ähnlich sieht, einem Kuchen, von dem die ersten Spuren im dreizehnten Jahrhundert unter den Scaligern in Verona bezeugt sind.

Von der venetischen Stadt verlagert sich unsere Geschichte in die lombardische Hauptstadt, um dort der Entstehung des Panettone beizuwohnen. Die Legende besagt, dass der Panettone im 15. Jahrhundert in Mailand am Hofe von Ludovico il Moro aufgrund eines Versehens des Kochs erfunden wurde, den der Küchenjunge Toni wiedergutmachen musste. Um den misslungenen Teig zu ersetzen, wurde ein Hefeteig verwendet, dem köstliche Zutaten wie Rosinen, kandierte Früchte und Zucker hinzugefügt wurden und der mit Mehl und Eiern verarbeitet wurde, bis eine weiche Masse entstand, die nach einem langen Hefeprozess im Ofen gebacken wurde. Das Ergebnis begeisterte die Herrschaften der Sforza, die das Dessert zu Ehren von Toni „Pan de Toni“ nannten, woraus später Panettone wurde.

Unterschiede und Geschmack der beiden Süßspeisen

Seit ihren umstrittenen Anfängen zeichneten die beiden Kuchen jeweils durch ihre charakteristische Form aus.

Der Panettone ist schon immer rund gewesen. Die berühmte Umhüllung aus dunkelbraun-goldenem Papier wurde erst in den 1920er Jahren ergänzt, als Angelo Motta seine Form, wie wir sie heute kennen, endgültig festgelegt hat. Tatsächlich war der Panettone ursprünglich niedriger als heute und erhielt seine jetzige Form erst in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, als der Panettone an den Höfen der Savoyen in Norditalien beliebt war.

Im Gegensatz dazu hat sich der Pandoro schon immer durch seine achtzackige Sternform ausgezeichnet, was ihn an sich schon unnachahmlich macht. Wie sein Konkurrent war dieser Kuchen ebenfalls niedriger, zumindest bis zu seiner Patentierung durch Melegatti. Der Nadalin war in der Tat niedriger, auch weil er mit einer köstlichen Glasur verziert wurde, die seine Hefe beeinträchtigt hätte.

 

Tradition auf den Tischen des heutigen Italiens

Bis zum heutigen Tag haben sich der Panettone und der Pandoro in Bezug auf ihre Ursprünge verändert. Es gibt immer noch die klassischen Versionen, die sich in zwei Punkten deutlich unterscheiden: Rosinen und kandierte Früchte im ersten Fall und das Fehlen dieser zugunsten eines köstlichen Vanillearomas im zweiten.

Dennoch erfreuen sich überarbeitete Versionen mit neuen Zutaten zunehmender Beliebtheit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Panettone mit verführerischen Schokoladenstückchen gespickt und ein Pandoro mit Gourmet-Cremes angereichert ist.

Jetzt, da die historischen Geheimnisse dieser weihnachtlichen Dolci gelüftet sind, können wir uns nur noch in einem Punkt sicher sein: Beide werden bei kommenden Festlichkeiten noch lange eine wichtige Rolle spielen, denn hinsichtlich Geschichte und Geschmack brauchen weder der Panettone noch der Pandoro Konkurrenz fürchten. Genau aus diesem Grund ist es nicht möglich, einen Gewinner zu bestimmen: Beide verdienen den Titel „Weihnachtskuchen“ par excellence.

 

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